PRESSESTIMMEN
zu „Muss ich?“ (2022):
„Das Stück lebt von den Dialogen. Die meiste Zeit stellen sich Otte, Hoßbach und Lange schlicht und einfach gegenseitig Fragen. Aber sie tun es abwechslungsreich und zugleich augenöffnend. Mal mit Witz, mal mit Bedacht. Nicht zuletzt am minimalistischen und 5 vielsagenden Bühnenbild von Andreas Straßer zeigt sich die Antwort: Nein. Muss nicht.“
Lippische Landeszeitung, 12.03.2022
zu „Earthbounds“ (2021):
„So bekommt man bei Earthbounds von Veravoegelin aus Deutschland einen Sensor umgelegt, der auf die Atmung reagiert. Hinter der Klassenzimmertür ein Diaprojektor, viele Kabel – und eine künstliche Graslandschaft. Ich atme und wandle zehn Minuten lang durch den Raum – und verbinde mich dadurch mit meiner materiellen Umgebung: es knistert, wenn ich über das Gras gehe und ich löse im Diaprojektor Wellen aus, die sich auf dem Boden poetisch verlängern.„
taz, Katja Kollmann, 08.11.2021
zu „Scheitern! Liebe! Hoffnung!“ (2019):
„Das Ziel ist anspruchsvoll. „Das wird der beste Theaterabend, den es jemals gegeben haben wird“, rufen drei Figuren in auffälligen, bunten Kostümen. Doch kaum haben sie den Satz ausgesprochen, ist schon die Angst da. Was, wenn es nicht klappt? Um nicht zu scheitern, sollten sie den Plan vielleicht lieber sein lassen. „Wer nicht wagt, der nicht verliert“, lautet hier das Motto. (…) Die Intoleranz gegenüber dem Scheitern herrscht also in der realen und der virtuellen Welt. Dem setzt das Stück ein Plädoyer für den mutigen Versuch entgegen.“
taz, Gloria Reményi, 26.10.2019
zu „Agentur für Diebstahl“ (2019):
„… Sie liefert mit ihrer kargen, aber wunderbar komischen Produktion die Vorgeschichte zu Calvinos Erzählung. Die Handlung fährt sie auf das Nötigste herunter und bannt die Aufmerksamkeit mit einem System von Details, bei dem sich alles miteinander verschränkt. Die Schauspieler liefern eine Art Slapstick in Zeitlupe mit ihren spärlichen, aber pointierten Bewegungen. Immer liegt ein verschmitztes Lachen in der Luft. (…) Eine Produktion, in der Kreativität die Professionalität aller Beteiligten perfekt zu entfachen versteht.“
Kölnische Rundschau, 20.03.2019
zu „Das wird man doch mal sagen dürfen! (2018):
„… Das wird man doch mal sagen dürfen!“, zur Premiere gebracht von Regisseurin Anna Vera Kelle, schafft viel Redebedarf. Und das ist gut. Vor allem aber ist die Inszenierung mit ihrem interaktiven Konzept mutig. Denn nicht immer wird in den Vorstellungen ein Publikum sitzen wie jenes am Premierenabend, das sich sehr schnell auf einen liberalen Konsens verständigt. Möglich zum Beispiel, dass der rechtsextreme Rap, mit dem Kappi im Stück eine Party sprengt, unter Jugendlichen auch mal unkritischen Zuspruch erfährt. Damit wird das Ensemble umgehen müssen. Und dann, wenn die Konflikte offen zutage treten, wird es wirklich spannend.”
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Patrick Wildermann, Tagesspiegel, 06.09.2018
„Plötzlich Migrant! Oder Frau. Vielleicht auch Mann: Das Publikum staunte bei der Premiere von „Das wird man doch mal sagen dürfen!“ nicht schlecht, als es gewahr wurde, in welchen Block der Zuschauerränge es geraten war. Denn ungeachtet der tatsächlichen Identität sollte es sich nun aus – womöglich – fremder Perspektive einbringen (…) Das Stück stellt Vorurteile auf die Probe, bei der Suche nach Lösungen entscheiden die Zuschauer mit.“
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Eva Apraku, Zitty, 16.09.2018
zu „Die erstaunlichen Abenteuer der Maulina Schmitt“ (2018):
„… Insofern finde ich diese Bühnenfassung, die das Kasseler Regieteam um Regisseurin Anna Vera Kelle und Dramaturg Thomas Hof erstellt hat, ziemlich raffiniert, denn da spielen alle drei Darsteller auch Maulina, aber eben auch die anderen Rollen. …“
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Andreas Wicke, Hr2-Frühkritik, 08.05.2018
zu „Die Beautyqueen von Leenane“ (2018):
„… Petra Ehlert als Mag und Sybille Kreß als Maureen laufen zur Hochform auf. Hinter der Fassade der Unterschichten-Matrone lässt Ehlert Herrschsucht, aber auch den Witz der Verzweiflung immer wieder aufblitzen. Grandios!…“
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Joachim Lange, Mitteldeutsche Zeitung, 29.01.2018
zu „Black and White ain’t no colors“ (2017):
„… Mit Witz und Tempo wird die Geschichte einer Annäherung erzählt. Soll man die scheinbar Einheimischen ansprechen, um zu erfahren, ob und wann die Reise weitergeht? Und wenn ja, wie? (…) Trotz der Hürden kommt ein Austausch selbst über komplexe Themen wie Beziehungen, Angst, Hoffnung, Gemeinschaft, Gott oder das System von S- und U-Bahn und Tram in Berlin zustande. Warum es so viele unterschiedliche Züge für den einen Zweck, Menschen zu transportieren, gibt, können die Touristen ebenso wenig erklären, wie die Frage, warum die Weißen Afrika missioniert haben, um dann selbst den Glauben an Gott zu verlieren. Vorurteile und kulturelle Unterschiede werden benannt und überbrückt und lösen sich oft im Lachen auf, das auf die Zuschauer überspringt. (…) Das Stück jedenfalls macht nicht nur Spaß, sondern auch Hoffnung, dass es möglich ist, hinter allen Unterschieden das Gemeinsame und Menschliche im Gegenüber zu entdecken.“
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Ralf Bittner, Neue Westfälische, 13.08.2018
„… Am Ende bildet das sechsköpfige deutsch-simbabwische Ensemble einen kulturellen Transitraum, in dem sich die Beteiligten auf Augenhöhe begegnen und mit ihrer Unterschiedlichkeit ohne Vorurteile umgehen können, gemeinsam lachen und über sich selbst. Seine bewegendsten Momente hatte das 75-minütige Lehrstück bei den mitreißenden Musik- und Tanzeinlagen, die auch das Publikum mitgehen ließen. Für die eindrucksvolle Leistung gab es am Ende lang anhaltenden Beifall.“
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Direkt Hartleb, Westfälische Nachrichten, 12.08.2018
zu „Auerhaus“ (2017):
„… Anna Vera Kelles charmante Inszenierung ist so roh und unverfälscht wie die Vorlage. Sie lässt es wirken, als erzählten sich die Akteure selbst ihre Geschichte; sie überspringen schon mal ganze Kapitel, wenn es der Dramatisierung dient, und Reichenbach bei der Premiere einmal der Souffleuse das Textbuch entreißt und daraus abliest, weiß man nicht, ob das pure Notwendigkeit ist oder ein kackfrecher Regieeinfall. Es ist die Stärke von Bov Bjergs Buch, und es ist auch die Stärke dieser Inszenierung; wie authentisch das Zaudern und den Zauber, die Lust und den Schmerz der Jugend transportiert wird. …“
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Stefan Gohlisch, Neue Presse, 20.03.2017
zu „Krieg. Stell Dir vor, er wäre hier.“ (2014):
„… Anna Vera Kelle hat das bildmächtig inszeniert, Adrienn Baszó und Oliver Moritz geben zwei eindringliche Identifikationsfiguren. Sie fügen dem Text theatrale Akzente und wo nötig auch verdeutlichende Aktualisierungen hinzu, zum Beispiel als stumme und lebensgefährliche Flucht über das Mittelmeer…“
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Ingo Hoddick, RP-Online, 17.03.2018
„… So eindringlich und direkt, wie Teller schreibt, übersetzt Nachwuchsregisseurin Anna Vera Kelle den Text auf die Bühne des Jugendtheaters Strahl. Tolle, energetische Spieler – benötigen nur wenige wandelbare Requisiten, um das Kriegsszenario anschaulich und nachfühlbar zu machen. (…) Natürlich zielen Vorlage und Inszenierung darauf, Empathie für das Schicksal derer zu wecken, die ihr Heil im Westen suchen. Im Theater Strahl geht das beachtlich auf. Hoffentlich mit Nachhall.”
Patrick Wildermann, Tagesspiegel, 03.04.2014
„… Franzosen!“, ruft ein Zuschauer, „Frösche!“ Er meint es lustig, aber zeigt, wie schnell überkommene Gefühle, in denen Nationalität über Freund und Feind entscheidet, wieder hervorkommen. Und wie gut das Stück es schafft, diese freizulegen.“
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Malte Göbel, Taz, 04.04.2014